Montag, 23. November 2015

Novemberwetter = Schweinehundwetter

Den inneren Schweinehund kennt Jeder, ein unliebsames Haustier, dass man gratis dazu bekommen hat.
Gerade jetzt ist es in der Früh dunkel, früher dunkel, alles ein wenig Grau in Grau, dazu noch kalt und kälter, mit Sonne, Sprühregen oder leichtem Wind, dazu kann es dann wie aus Eimern schütten oder man wird vom Weg geweht.

Gerade wenn Morgens der Wecker klingelt gibt es zig Ausreden und Gründe, warum man gerade heute nicht das Rad zu benutzen möchte:

  • ... es ist dunkel, nass und ich friere.

Ja, so ging es auch mir heute Morgen, doch was soll man dazu sagen? Es gibt bekanntlich kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung. Einmal eingetütet in eine wind- und wasserdichte Jacke und Hose ist alles nur halb so schlimm. Mit den richtigen Handschuhen frieren die Finger nicht, mit dem richtigen Schal bleibt auch der Hals warm. Sollte es auch noch schütten, dann kommt entweder die Haube meiner Regenjacke unter den Helm, oder aber eine Regenhaube darüber. Wie es auf dem Rad aussieht ist absolut wurscht, kein Mensch erkennt mich so, wenn ich an ihm vorbeibrause.
Praktisch sind Duschen auf der Arbeit, schnell daruntergehüpft und umgezogen ist die Regenfahrt so gut wie vergessen. Zusätzlich habe ich natürlich Wechselkleidung dabei.

  • ... es ist dunkel und viel Verkehr

Wäre natürlich auch ein Argument und ja, zugegebenermaßen sind die Radfahrer nach dem Fußgänger die, die bei einem Unfall immer den Kürzeren ziehen. Schließlich haben wir keine Knautschzone.
Deshalb die gegebenen Mittel ausschöpfen: 


Reflexstreifen am Reifen: bei meinen von Schwalbe serienmäßig.
Reflektoren: Speichenreflektoren von 3M "zieren" meine Speichen- sieht bei Nacht wirklich interessant aus.

Meine Fahrradlampe (Busch & Müller IXON IQ) hat zwei Einstellungsmöglichkeiten:

  1. City-Eco-Modus (10 Lux), verwende ich, wenn ich an trüben Tagen tagsüber unterwegs bin.
  2. High-Power-Mode (40 Lux), wird Nachts angeschaltet.
Im Grunde kann man mich so gar nicht übersehen, es sei denn, man ignoriert mich.


Es gibt aber auch genügend Gründe dafür:

  • ... wegen dem Stau

Gerade wer im Großraum Karlsruhe wohnt und / oder dort mit dem Rad unterwegs ist, wird feststellen, dass das Rad oft die einzige Option ist, um pünktlich ins Geschäft zu kommen. Manches Mal (gerade bei uns) ist das Rad überhaupt die wirklich einzige Möglichkeit, um überhaupt irgendwo hinzukommen, weil die Strassen völlig verstopft sind, und man entweder 30 Minuten zum Bäcker läuft, sich mit dem Auto im Stau anstellt und genauso lange braucht, oder aber mit dem Rad in 15 Minuten die Brötchen daheim auf dem Tisch liegen hat.
Das ist eine Motivation für mich: ich bin meistens schneller als viele bzw. die meisten Verkehrsteilnehmer und finde immer direkt vor der Tür einen Parkplatz. Ätsch!

  • ... für die Umwelt

nur allzuoft, wenn die Strassen im Ort dicht sind, bekommt man gerade als Fahrradfahrer mit, welche Unmengen an Abgasen in die Luft gepustet werden. Ich habe für mich persönlich entschieden, da so wenig wie möglich mitzumachen, und gerade auf Kurzstrecken nur noch mit dem Rad unterwegs zu sein. Ein Auto weniger, ein gutes Gewissen mehr.

  • ... für die Gesundheit

das Argument kann wahrscheinlich keiner mehr hören, doch leider ist es wahr. Man ist aktiv, man bewegt sich, man tut einfach etwas. Bewegung und frische Luft. Keiner muss die Alpen überqueren oder die Tour de France mitradeln. Es reichen ja schon die kurzen Strecken. Der innere Schweinehund ist überwunden und man kann auch noch ein klitzeklein wenig stolz auf sich sein, etwas für sich getan zu haben.


Im Grunde gibt es also gar keinen Grund dagegen ;o)

  • ... los geht's!