Donnerstag, 21. April 2016

Eine kleine Runde durch die Südpfalz

Endlich einer dieser Tage, an dem wieder alles passt. 20-25 Grad, herrlicher Sonnenschein, ein "leichter" Wind. Was liegt näher, als eine schöne Fahrradtour durch die wunderschöne Südpfalz zu machen?


Die Räder sind schnell gerichtet und habe ich eine meiner großen Vaude-Taschen mitgenommen.
Normalerweise fahren wir gerne in Richtung Norden, doch dieses Mal wollen wir in Richtung  Westen fahren- mit dem Rad ist das für mich eine Premiere. Das einzig Fiese an diesem sonnigen Tag ist der Wind, der- wie wir feststellen werden- zuverlässig so dreht, dass wir immer Gegenwind haben.
Naja, immer daran denken: Ist gut für die Figur und man weiß, was man am Ende des Tages getan hat.




Ein kurzes Stück durch den Wald lassen wir die erste Stadt hinter uns und radeln im Sonnenschein quer über die Felder- kein Mensch weit und breit- in Richtung Hofladen, wo wir noch ein paar Kleinigkeiten mitnehmen möchten.



Vor dem Laden selbst stehen zahlreiche Apfelbäume, die von tausenden Bienen angeflogen werden. Zwischendurch sieht man auch einige Hummeln, die in einer der Blüten verschwinden. Wenn man direkt darunter steht, hat man das Gefühl  der Baum an sich vibriert und brummt.

Ist vor dem Gebäude schon so rege der Bien unterwegs ist, kann das Gute nicht fern sein: Honig!
Tatsächlich finden wir in einem der zig Regale nicht nur den erhofften Honig, sondern auch Brot, das gerade erst aus dem Ofen geholt wird. Frisch und beinahe noch dampfen nehmen wir eines der Laibe entgegen. Platz ist in der Fahrradtasche noch genug für Ziegenkäse, zwei Gläser Honig und eine Flasche Mandarinenlimonade.

Kurz verweilen wir ein wenig in dem windgeschützten Hof und lassen uns die Sonne ins Gesicht scheinen. Das Brot ist deutlich abgekühlt und so verstauen wir alles in den Taschen. Gerade aber wegen dem Käse-spontan-Kauf, Notiz an uns: Das nächste Mal ein paar Dosen einpacken, zum sicheren Transport.



Über das Feld geht es am Rande von Minfeld weiter, hinaus in das landwirtschaftliche Nichts. Nicht, dass hier nichts wäre, ganz im Gegenteil, doch man ist wunderbar alleine unterwegs und kann die herrliche Aussicht genießen, rechter Hand unser Pfälzer Wald, linker Hand im leichten Dunst kann man den Schwarzwald erahnen. So eine Rheinebene ist doch was Feines.

Sieht nach dem klassischen Landwirtschaftsidyll aus, anfreunden kann ich mich damit nicht wirklich

Mitten im Pfälzer "Nichts"


Der stramme Gegenwind macht mir so langsam aber sicher ein bisschen zu schaffen, vor allem nachdem die alsphaltierten Wege den Betonplatten gewichen sind und dann in gemähte Feldwege übergehen. Als ich so langsam unterwegs bin, dass es nur noch eine Frage von Momenten war, bis ich von meinem Rad falle, habe ich mich tatsächlich entschlossen zu schieben- oh, welch Schmach- damit ich überhaupt voran komme (hier draußen sieht es ja keiner).



Auf einer Anhöhe machten wir kurz Rast. Hier oben sind wir schon an unserem Umkehrpunkt angekommen und orientieren uns wieder Richtung "daheim". Einen kleinen Zwischenstopp wollen wir jedoch noch einlegen, um zu Mittag zu essen. Das erste Stückchen bereitet uns sicherlich keine Mühe, wie man sieht geht es zunächst nur bergab, direkt in eines der kleinen Dörfer mit ihren wunderschönen Fachwerkhäusern und typischen Innenhöfen.


So verlockend es auch ist, hier einfach mal alles rollen zu lassen, meldet sich ab einer bestimmten Geschwindigkeit und der Höhe des "Zwischen-den-Beton-Platten"- Bewuchses meine Tasche hinten links, die mich doch eindeutig an meine Einkäufe erinnert. So muss ich dann etwas Fahrt herausnehmen, während der GG bereits unten leicht genervt auf seine langsame Gattin warten muss.



Über ein paar kleine Dörfer fahren wir ein Stück durch den Bienwald, wo sich ungeplant die Gelegenheit anbietet ein paar Eier aus dem dortigen Eier-"Automaten" zu ziehen. Also auch dieser 10er- Pack findet seinen Weg in meine Vaude-Tasche. Grundsätzlich haben wir zumindest ein Frühstück schon beisammen.

Nach einem kleinen Mittagessen entschließen wir uns nun doch den direkten Weg nach Hause zu nehmen. Durch den Bienwald, der nicht nur rechts und links des Weges überflutet ist, steuere ich mein Cube manches mal eher schlecht als recht durch den aufgeweichten und vermatschten Grund. 
Zum Glück muss ich nicht absteigen und ich komme sauber aus der Sache raus. 

Der Rest der Weges ist quasi Formsache, da wir diese Strecken beinahe alltäglich befahren.

Nach wirklich genau 50 km und knapp 3h reiner Fahrtzeit sind wir wieder zu Hause.
Während ich  mit den Marathon Tour Plus Reifen überaus zufrieden bin (Asphalt, Feld, Wald und Matsch sind nun abgehakt), meldete sich mein Allerwertester ziemlich zeitnah nach dem Start, trotz totschicker Fahrradhose mit Sitzpolster. Warum? Keine Ahnung. 

Insgesamt bleibt zu sagen, dass war wieder ein gelungener Tag mit den Rädern, mal sehen, wann sich die nächste Gelegenheit anbietet.